Schon bald müssen sich Bankkunden an eine längere, komplexere Kontonummer gewöhnen – ganze 22 Ziffern sollen die neuen, internationalen Kontonummern in Deutschland laut Beschluss der EU-Kommission besitzen. Im September soll ein Vorschlag für ein gesetzliches Ultimatum vorliegen.
Bis spätestens 2013 sollen die 22-stelligen Kontonummern (IBAN) und somit auch die Bankleitzahlen (BIC) , die ab dem Zeitpunkt 11-stellig sind, in Deutschland als Standard gelten. Für Lastschriften soll dies schon 2012 gelten. Mit der Umstellung zum europäischen Zahlungsverkehrssystem Sepa (Single European Payments Area), soll der europäische Standard nun auch im eigenen Land gültig sein. Ein weiterer Vorteil wäre die Aufhebung der Auslandsgebühren. Außerdem verliefe der Geldtransfer in Europa schneller und gleichzeitig grünstiger. Bei Auslandsüberweisungen sind diese Vorschriften heutzutage schon Pflicht.
Es werden jedoch Bedenken seitens der Verbraucherschützer geäußert. Längere Zahlenkombinationen sind demnach mit Verwirrung und Chaos verbunden. Zudem würde es nicht allen leicht fallen, sich an das neue System zu gewöhnen. Des Weiteren wird es wesentlich schwerer, sich die neuen, langen Zahlen zu merken. Eine grundlegende Veränderung sei jedoch, dass zukünftig nicht mehr der Name des Empfängers auf dem Überweisungsschein angegeben wird. Falls ein Zahlendreher vorkommen sollte, landet das Geld auf dem falschen Konto. Demzufolge wird geraten, den Namen des Empfängers trotzdem noch in Worten mit anzugeben.
Teilweise wird die Einführung des europäisch einheitlichen Bankensystems angesichts der Bedeutung mit der Euro-Einführung verglichen. Da die Umstellung schon 2012 durchgeführt werden soll, was eher unrealistisch wirkt, fordern Banken eine Übergangszeit, in der auch die alten Kontonummern noch genutzt werden können. Drei bis fünf Jahre soll diese Übergangsphase dauern. Um die Änderungen geltend zu machen, müssen alle 27 Mitgliedsstaaten mitsamt dem Europaparlament zustimmen.
Die IBAN setzt sich zusammen aus zwei Buchstaben, die am Anfang stehen und das Land kennzeichnen (in Deutschland also DE). Daraufhin folgen zwei Prüfzahlen und anschließend kommt die ehemalige Bankleitzahl gefolgt von der bisherigen Kontonummer. |