n den letzten Jahren wurde viel unternommen um Familien mit Kindern Unterstützung zu geben. Mehr Platz in den Kinertagesstätten und finanzielle Hilfe durch Elterngelder sollten den Kinderwunsch erleichtern. Doch sind das wirklich die Faktoren, die eine Frau in Bertracht zieht wenn sie über Nachwuchs nachdenkt?
Eine eindeutige Formel gibt es dafür nicht. Das beweist auch die Geburtsrate in einem niedersächsischen Landkreis. Hier bekommt eine Frau durchschnittlich 1,7 Kinder, die höchste Zahl in ganz Deutschland, doch das liegt keineswegs an den kinderfreundlichen Einrichtungen oder an der Unterstützung, die die Mütter vom Staat bekommen. In dieser Gemeinde sind die Männer die Hauptverdiener, die Frauen arbeiten in Teilzeit oder kümmern sich ausschliesslich um die Kinder. Die gemeinde, die Interaktionen in der Familie und die nachbarlichen Verbindungen scheinen hier die Hauptrolle zu spielen.
Das zeigt, dass nicht unbedingt die finanzielle Sicherheit im Vordergrund steht, sondern viel mehr die menschlichen Verbindungen, die Unterschtützung, die man in der Familie und von Freunden oder Nachbarn bekommt. Bevölkerungswissenschaftler haben in einer bundesweiten Untersuchung festgestellt, dass genau wie im Falle des niedersächsischen Landkreises, die Bereitschaft einer Frau Kinder zu bekommen von der Umgebung abhängt und nicht von staatlichen Hilfen.
Andere Studien, die europaweit geführt wurden, zeigen, dass in Ländern in denen die Mehrheit der Faruen berufstätig ist und sie ungefähr das Gleiche verdienen wie die Männer auch ihre Bereitschaft mehrere Kinder zu bekommen größer ist. Dieses Modell kann man bei den Unterschieden in den Geburtsraten zwischen skandinavischen und südeuropäischen Staaten beobachten.
In Deutschland scheint dieses Modell aber nicht zu gelten. Hier sind eine hohe Zahl an Frauen erfolgreich berufstätig und doch ist die Zahl der Kinder niedrig. Für Deutschland gilt, dass Frauen, die Kinder bekommen nicht mehr arbeiten und Frauen, die in ihrem Beruf erfolg haben keine Kinder kriegen, also sich voll und ganz dem Berufsleben wittmen. Diese Frauengruppe wollen Politiker mit den Kindertagesstätten und dem hohen Elterngeld dazu bewegen doch noch Kinder zu bekommen. Nach Meinung des Soziologen Christian Schmitt liegen die Wurzeln des Problems viel tiefer in der Auffassung der potentiellen Mütter vergraben. Während in anderen entwickelten Industrieländern die Betreuung der Kinder ohne Probleme an den Staat abgegeben wird, hat man in Deutschland immer noch die Auffassung, dass gute Mütter sich selber um die Kinder kümmern müssen, also für eine lange Zeit oder gar nicht ins Berufsleben wiederkehren können.
Mit der zunehmenden Veralterung der Gesellschaft werden Sozialsysteme und Wirtschaft in Gefahr gebracht. Deshalb muss der Staat alles versuchen um die Geburtsraten zu erhöhen. Väter sollen auch die Gelegenheit bekommen statt den Frauen zu Hause mit dem Kind zu bleiben, Elterngelder und Steuersysteme sollen demnach verändert werden. Das alles hilft aber nicht, wenn Frauen gar nicht den Wunsch verspüren Mütter zu werden. Eine Umfrage ergab, dass viele Frauen unter 50 die keine Kinder haben nicht wegen der Karriere den Kinderwunsch bei Seite gelegt haben, sondern wel sie ganz einfach ihre Freiheit nicht aufgeben wollten. |