Trotz der starken Proteste von Krankenkassen wurde jetzt beschlossen, dass ab nächstem Jahr niedergelassene Ärzte um 1 Milliarde Euro mehr zur Verfügung haben sollen. Diese Entscheidung fiel als Ergebniss der Gespräche zwischen Ärzten und Krankenkassen. Wenn alles nach Willen der Ärzte gelaufen wäre, würde dieser Betrag höher ausfallen. Der Spitzenverband der Krankenkassen kritisiert die hohe Summe, während das Gesundheitsministerium über das Ende der Gespräche froh ist.
Die Verhandlungen liefen nach detailierten Vorgaben, demnach sollten die Vergütungen um 0,75 Prozent steigen. Dieser Prozentanteil war einheitlich für die 150.000 Ärzte und Psychoterapeuten gedacht und setzt sich in 180 Millionen Euro um. Als eine asymetrische Erhöhung sollen die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Zuschläge bekommen.
In den Gesprächen am Dienstag gelang es dem Verband der Ärzte die Krankenkassen in der Frage des Volums zu überstimmen. Ein Zusatz von 500 Millionen Euro wurde dabei bestimmt, dazu kommen noch die 180 Millionen in Vergütungen und 350 Millionen für andere Leistungen. Insgesammt erreichen die Honorare mit der jetztigen Erhöhung 33 Milliarden Euro. Überaus großzügig meint auch der Vizeschef des GKV-Spitzenverbandes Johann-Magnus von Stackelberg: diese Zahlen würden auch in den Beiträgen wiedergespiegelt werden, denn die Versicherten sind es die das bezahlen müssen.
KBV-Sprecher Roland Stahl betonte, die Zahlen seien noch nicht sicher, in den Gesprächen am Dienstag ging es nur um die 500 Millionen Euro, alle anderen Angaben müssen noch überprüft werden und sind lediglich eine Schätzung der eforderlichen Summen. Er nannte die ausgehandelten Gelder als unterste Schmerzgrenze und sieht sie nicht als Belastung für die Krankenkassen.
Das Lohnsystem der Ärzte sei undurchsichtig und bedürfte dringend einer Reform, meinte Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer. Es seien nur noch zwei Experten in der Lage das ganze System zu überschauen. Wegen diesem System gibt es auch die asymetrischen Verteilungen der Honorare, die nach Meinung von Montgomery einheitlich gestaltet werden sollten.
Im Bundesgesundheitsministerium begrüßt man die Idee der einheitlichen Löhne. Es macht keinen Sinn, dass ein Arzt in Nordrhein-Westfallen weniger für die selbe Behandlung bekommt als sein Kollege in Bayern. Man lobte die Initiative und schrieb sie als Ergebniss der erfolgreichen Selbstverwaltung auf. |