Die Banken hierzulande haben den Großteil ihrer Verluste durch die Finanzkrise bereits bewältigt. Sie stehen damit deutlich besser da als andere Institute, beurteilt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem neuesten Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte.
Deutsche Banken haben von ihren Verlusten 80 Prozent realisiert, indem sie bereits die meisten Papiere abgeschrieben haben, die in Folge der Finanzkrise ihren Wert verloren hatten. Die deutschen Institute hätten damit 261 Milliarden Dollar von insgesamt 326 Milliarden Dollar bewältigt.
Die Folgen der Finanzkrise seien damit in Deutschland gründlicher aufgearbeitet worden als im internationalen Durchschnitt. Nach Einschätzung des Währungsfonds haben Banken weltweit etwa 65 Prozent ihrer Verluste offengelegt.
Deutsche Institute hätten den größten Teil der Abschreibungen bereits erledigt. Jedoch gebe es zwischen den einzelnen Bankengruppen große Unterschiede. Sparkassen und Landesbanken müssten im laufenden Jahr mit Verlusten in Höhe von 47 Milliarden Dollar rechnen. Dagegen haben die privaten Banken die Verluste besser verkraftet und fast voll aufgedeckt, so der IWF.
Der Fonds schätzt die gesamten weltweiten Verluste bei Krediten und Verbriefungen auf etwa 2 300 Milliarden Dollar. Viele Anlagepapiere hätten sich inzwischen wieder erholt, obwohl sie zuvor als praktisch wertlos galten. Damit fielen die Einbußen um etwa 500 Milliarden Euro geringer aus als im vorherigen Bericht.
Das Finanzministerium rechne jedoch damit, dass eine große Anzahl der Papiere wertlos bleiben werde, und die Lage sich durch die wirtschaftliche Erholung nicht weiter verbessere. Der Währungsfonds plant zum Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsnationen in Washington am Wochenende, eine Prognose für das Wachstum abzugeben.
Die Aussichten für die weltweite Konjunktur hätten sich verbessert, erklärten die IWF-Ökonomen. Jedoch korrigierten sie die Prognose für Deutschland leicht nach unten. Der Grund dafür liege in der Abhängigkeit der deutschen Volkswirtschaft vom Export.
Innerhalb der EU werde die Nachfrage nach deutschen Importen kaum wachsen, da sie weltweit mit die größten Verluste durch die Krise erlitten hätten. Die Konjunkturexperten erwarten für dieses Jahr in Deutschland eine Wachstumsrate von 1,4 Prozent. Für 2011 rechnen sie mit einem Wachstum von 1,6 Prozent. |