Das Jahr weltweiter Krisen half Chinas Ökonomie auf Platz Eins
Gern schmückte sich die deutsche Wirtschaft mit dem inoffiziellen Prestige-Titel Exportweltmeister. Tatsächlich lieferte kein anderes Land seit 2003 mehr Güter in alle Welt.
Doch nun hat Deutschland den Weltmeistertitel verloren. Deutschland sei in den Top Positionen der großen Ausfuhrländer von Platz eins von China verdrängt worden, teilte das Bundesamt für Statistik in Wiesbaden am am 09. Februar mit. Die globale Wirtschaftskrise hat Chinas Aufstieg beschleunigt, den einige Experten erst in einigen Jahren vorausgesagt hatten.
Sechs Jahre gab es nur wenig Bewegung in der Rangfolge der warenexportierenden Länder: Deutschland führte die Liste an; es folgten die Vereinigten Staaten und Japan. Nun ist China an den Wirtschaftsnationen vorbeigezogen.
Deutschland hat vergangenes Jahr insgesamt 1,121 Billionen US-Dollar an Warenwert exportiert; damit ist der Export im Krisenjahr um 18 Prozent zurückgegangen. Dagegen fiel der krisenbedingte Einbruch für China deutlich geringer aus. Die Volksrepublik fuhr im gleichen Zeitraum 1,121 Billionen Dollar durch Ausfuhr aus und verzeichnete insgesamt ein wirtschaftliches Wachstum von 9 Prozent.
Wirtschaftsexperten erwarten in den kommenden Jahren eine Dominanz Chinas auf dem globalen Weltmarkt. So teilte Axel Nitzschke, Chef des Außenhandels im Deutschen Industrie- und Handelstag mit, dass China den Titel für die nächsten Jahre abonniert habe. Die Kräfte der Weltwirtschaft hätten sich nun deutlich zugunsten Asiens verschoben.
Die Bundesstatistik wurde von einigen Experten jedoch auch mit Erleichterung aufgenommen, da die Zahlen auf ein Ende des Einbruchs hinwiesen. Denn seit Oktober 2008 konnte die deutsche Exportwirtschaft wieder um 3,4 Prozent zulegen. Allerdings dauere es noch mindestens zwei Jahre, bis das Land das alte Vorkrisenniveau erreiche, sagte der Präsident vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner. |