Die Schufa - für die kreditvergebenden Unternehmen ist sie in Deutschland ein unerlässlicher Partner, um die Kreditwürdigkeit von Antragstellern schnell und relativ unkompliziert zu prüfen. Anders sieht es allerdings für Verbraucher aus - diese befürchten nicht nur, dass sie mit unterschiedlichen Krediten oder unbezahlten Rechnungen eine negative Schufa bekommen können. Auch der Datenschutz der Schufa steht für viele Verbraucher in Zweifel - und tatsächlich ist die Befürchtung, dass die eigenen Daten in falsche Hände geraten, nicht ganz unberechtigt.
Die Schufa hat nun mit einem neuen Produkt reagiert. Die Angst, dass sehr private und persönliche Daten einfach in die Hände falscher Nutzer geraten, ist im Zuge der verstärkten Internetnutzung und des damit verbundenen Daten-Fishings nämlich nicht unberechtigt. Immer wieder liest und hört man von Kriminellen, die sich Zugang zu Daten geschaffen haben und damit privateste Informationen von Verbrauchern für sich nutzen. Das Bundesamt für Sicherheit hat diese Befürchtungen von Verbrauchern mit Fakten untermauert. So ist gemäß BSI, also dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, eine Tatsache, dass ungefähr alle zwei Sekunden ein neues Programm Daten ausspioniert und damit in jeder Minute insgesamt zwei Identitäten mit illegal erworbenen Informationen ausspioniert werden. Überraschend ist damit auch nicht die Tatsache, dass nur im Jahr 2011 die Anzahl des Daten-Fishings um 19 Prozent angestiegen ist.
Die Schufa konnte nicht nur - sie musste vor der Veröffentlichung dieser Fakten reagieren. Und genau deshalb hat die SCHUFA AG nun auch ein neues Produkt in ihr umfassendes Produktportfolio aufgenommen. Der sogenannte SCHUFA-IdentSafe durchsucht im Auftrag der Verbraucher täglich das Internet nach persönlichen Daten ab. Dazu gehören Name und Adresse, Ausweisnummern oder auch Kontodaten. Findet der IdentSafe dann auch wirklich sensible Daten, wird der Kunde mit einer Warn-SMS oder wahlweise mit einer E-Mail über die Veröffentlichung seiner Daten informiert. Aufgrund dieser Information kann sich der Verbraucher dann bei der SCHUFA AG im Bedarfsfall per Hotline zu potentiellen Maßnahmen beraten lassen, die seine Daten schützen. Zudem kann der SCHUFA AG auch der Auftrag erteilt werden, dass die jeweiligen Internetprovider dazu auffordert, die sensiblen Daten umgehend zu löschen. Eine Garantie, dass die Daten dann auch wirklich gelöscht werden, erbringt die SCHUFA AG allerdings nicht.
Nachteilig ist zudem, dass das Warnsystem nur öffentlich erreichbare Seiten im World Wide Web durchsucht. Foren und soziale Netzwerke werden von der Suche ausgeklammert. Stattdessen werden Online-Shops und Anbieter fokussiert, die durch technische Pannen Zugang zu sensiblen Daten gewähren. Den Service lässt sich die SCHUFA AG mit einer jährlich anfallenden Gebühr von 39,90 Euro bezahlen. |