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Von einer globalen Rezession sind die Entwicklungsländer am stärksten betroffen. |
Datum: 09.03.2009
Investitionen sollen soziale und politische Unruhen verhindern
Die Weltbank verkündete am Sonntag in Washington einen starken Rückgang des weltweiten Wirtschaftswachstumes. Es handele sich um den stärksten Rücklauf seit dem zweiten Weltkrieg. Zudem warnten die Organisationen vor einer globalen Rezession in diesem Jahr.
Laut Information der Weltbank, könne die gesamte Industrieproduktion zur Mitte des Jahres um 15 Prozent unter dem Wert des Vorjahres liegen. Somit werde der Welthandel den stärksten Rückgang seit 80 Jahren erleben. Genaue Zahlen sollen bei einem Krisentreffen der Finanzminister und Zentralbankchefs der G-20-Staaten am kommenden Samstag präsentiert werden.
Die Weltbank befürchtet, dass die Entwicklungsländer am stärksten von der Krise getroffen werden. Schätzungen zur Folge belaufen sich die finanziellen Ausfälle der Dritten Welt im laufenden Jahr auf 270 bis 700 Milliarden Dollar (231 bis 553 Milliarden Euro). Leider besitzen die ärmsten Entwicklungsländer keine Ressourcen, um die sozialen Folgen der Krise abzuschwächen und ein Wachsen der Armut zu verhindern.
"Wir müssen in Echtzeit auf eine zunehmende Krise reagieren, die die Menschen in den Entwicklungsländern trifft", sagte Weltbank-Präsident Robert Zoellick. "Wir brauchen Investitionen in (soziale) Sicherheitsnetze, in die Infrastruktur sowie in kleine und mittlere Betriebe, damit Arbeitsplätze geschaffen und soziale und politische Unruhen verhindert werden.“
Durch die weltweite Konsumflaute können die Schwellenländer ihre Produkte immer schlechter exportieren und verkaufen. Zudem gehen die Einnahmen durch den Verkauf von Rohstoffen zurück, weshalb viele Länder auf Finanzhilfen aus dem Ausland angewiesen sind. Im Kampf gegen die Krise hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) erst kürzlich mehr Konjunkturprogramme gefordert. Die Entwicklungsländer würden nach Angaben des IWF Hilfen zwischen 25 und 140 Milliarden Dollar benötigen. |