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Die Postbank macht zum ersten Mal Verluste. |
Datum: 19.02.2009
821 Milliarden Euro Verlust für die Postbank
Die Finanzkrise hat die Postbank stark getroffen und beschert ihr das erste Minus ihrer Geschichte. 2008 erwirtschaftete die Bank einen Verlust von 821 Millionen Euro, im Jahr davor handelte es sich noch um einen Gewinn von 856 Millionen Euro.
Das Ergebnis fiel schlechter aus, als von Analysten erwartet. Das Bonner Institut verlor 2008 so viel, wie es 2007 gewann. Der größte Teil des Verlustes fiel im vierten Quartal mit 710 Millionen Euro an. Zudem verlor die Bank allein 336 Millionen Euro durch die Pleite der US-Bank Lehman Brothers. Auch Wertkorrekturen auf Kreditpapiere und Belastungen durch den Abbau von Wertpapierbeständen belasteten die Bilanzen der Bank. Schon seit einigen Monaten versucht die Postbank risikobehaftete Papiere zu verkaufen.
Für 2009 stellt Postbank-Chef Wolfgang Klein weitere Belastungen in Aussicht. Dennoch bekräftigte er sein Ziel für das laufende Jahr eine Eigenkapitalrendite von 13 bis 15 Prozent nach Steuern zu erwirtschaften.
Das operative Kerngeschäft des 14,4 Millionen Kunden starken Kreditinstituts konnte sich verbessern. Die Postbank erwirtschaftete in diesem Bereich einen Zinsüberschuss von 255 Millionen Euro auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro und das Provisionsergebnis stieg um zwei Millionen auf 1,43 Milliarden Euro. Die Gewinne waren jedoch nicht hoch genug, um die Einbußen beim Handelsergebnis und bei den Finanzierungsanlagen aufzufangen.
Auf Grund der hohen Verluste der Postbank wird sich die Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank verzögern. Die Deutsche Bank übernimmt zunächst nur 22,9 Prozent der Postbank, im Gegenzug erhält die Deutsche Post als Haupteigner der Postbank acht Prozent an Deutschlands größter Bank. Später will die Deutsche Bank dann die Mehrheit an der Postbank übernehmen. Wann und wie dies stattfinden wird ist derzeit noch nicht bekannt. |