Die Autohersteller Daimler, Renault und Nissen wollen künftig zusammenarbeiten, um Kosten zu sparen. Der Verwaltungsrat von Renault beriet am Dienstag, 6. April, neben einer technischen Kooperation auch über eine Überkreuzbeteiligung. Im Anschluss der Sitzung erklärte der französische Industrieminister, Christian Erstrosi, der Staat habe der Allianz bereits zugestimmt. Frankreich und der japanische Autobauer Nissan sind mit einer Beteiligung von jeweils 15 Prozent wichtige Großaktionäre von Renault. Die Aktie profitierte am Dienstag von den verkündeten Plänen und lag nachmittags 2,7 Prozent im Plus.
Der französische Autohersteller arbeitet bereits seit elf Jahren mit Nissan zusammen. Renault besitzt etwa 44 Prozent der Anteile am japanischen Unternehmen. Nun soll auch Daimler in die Allianz einsteigen. Die Konzerne wollen sich über eine gegenseitige Kapitalbeteiligung von drei Prozent verbünden und insbesondere die Produktion und Entwicklung im Kleinwagenbereich stärken.
Daimler hat davor bereits zweimal versucht, durch eine Zusammenarbeit mit Massenherstellern seine Entwicklungs- und Produktionskosten zu senken. Der Konzern erlitt infolge der weltweiten Finanzkrise einen Milliardenverlust. Daimler könnte nun für seine Kleinwagen von der Erfahrung des französischen Autobauers profitieren. Das deutsche Unternehmen konnte mit dem Modell Smart bislang noch keine Gewinne erzielen, da die Produktionskosten zu hoch waren. Es versucht seit einiger Zeit, die Produktpalette weiter aufzufächern. Zurzeit arbeitet Daimler an vier unterschiedlichen Varianten der Modelle Mercedes A-Klasse und Smart.
Durch die Allianz könnte der deutsche Konzern den Kleinwagen Smart nun auf den Plattformen vom französischen Partner produzieren. Die A- und B-Klasse-Modelle von Daimler könnten von Renault Motorkomponenten übernehmen. Die Allianz könnte in Deutschland sogar Arbeitsplätze sichern, denn Mercedes eröffnet so die Möglichkeit, Nissans Luxusmarke Infiniti mit größeren Motoren zu beliefern. Das Stuttgarter Unternehmen hofft, mit der Allianz die milliardenschweren Entwicklungskosten für Motoren auf größere Stückzahlen verteilen zu können.
Renault wiederum hofft, sein Image durch die Kooperation mit der Marke Mercedes verbessern zu können. Der französische Autobauer hat in den vergangenen Jahren insbesondere durch die rumänischen Unternehmenstochter Dacia profitiert, die zurzeit mit den Billigmodellen Logan und Sandero Absatzerfolge verzeichnet. |