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Ein Minus von 0,1 Prozent im dritten Quartal: Nun befindet sich auch Japan in der Rezession |
Datum: 17.11.2008
- Nach der Eurozone rutscht jetzt auch Japan in die Rezession
Im dritten Quartal meldet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt einen Abschwung von 0,1 Prozent. Damit ist die japanische Wirtschaft zum zweiten Mal in Folge geschrumpft.
Nach der Eurozone ist nun auch Japans Wirtschaft in eine Rezession abgerutscht. Laut einer allgemein akzeptierten Definition liegt eine Rezession dann vor, wenn sich das Wirtschaftswachstum eines Landes in zwei aufeinander folgenden Quartalen ins Negative verkehrt. Zwischen Juli und September lag das Minus bei 0,1 Prozent, nach einem Rückgang von 0,9 Prozent im zweiten Quartal (April bis Juni). Somit befindet sich Japan laut Wirtschafts- und Haushaltsminister Kaoru Yosano zum ersten Mal seit sieben Jahren formell in einer Rezession.
Grund für den wirtschaftlichen Abschwung ist die derzeitige Finanzkrise. Viele Unternehmen haben ihre Investitionen gestoppt. In der Exportnation leiden vor allem die Elektronik- und Autoindustrie unter der sich anbahnenden Wirtschaftskrise. Yosano geht von einer weitern Abwärtsbewegung der Binnenwirtschaft Japans aus, da sich die Entwicklung der Weltwirtschaft insgesamt verlangsamt habe. Bei einer Eskalation der Wirtschaftskrise in den USA und Europa könnten mögliche Auswirkungen auch auf die japanische Konjunktur durchschlagen.
Ein Stopp des Abwärtstrends ist derzeit nicht in Sicht. Wirtschaftsexperte Takeshi Minami sagt einen weiteren Abschwung der japanischen Wirtschaft für die nächsten zwei Quartale voraus. Auch Zinssenkungen können die Wirtschaft durch eine Verbilligung von Krediten nicht mehr beleben, da die japanische Notenbank den Leitzins bereits auf 0,3 Prozent gesenkt hat. |